Verschuldung Öffentlicher Gesamthaushalt im 3. Quartal 2021;
Lösung kommunaler Altschuldenfrage dringend geboten

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Am 22.12.2021 hat das Statistische Bundesamt die vorläufigen Zahlen zur Verschuldung des Öffentlichen Gesamthaushalts zum 30.09.2021 veröffentlicht. Beim nichtöffentlichen Bereich beläuft sich der Schuldenstand nunmehr auf insgesamt 2.284,2 Mrd. Euro (27.477 Euro/Einwohner). Insgesamt stieg damit im Vergleich zum Jahresende 2020 die Verschuldung um 5,1 Prozent (111,3 Mrd. Euro) deutlich an. Der Anstieg ist im Wesentlichen weiterhin auf die Aufnahme finanzieller Mittel für Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise zurückzuführen. Die Verschuldung des Bundes wuchs entsprechend besonders stark (+7,2 Prozent bzw. 101,4 Mrd. Euro) an. Die Verschuldung der Länder nahm in den ersten drei Quartalen 2021 um 1,4 Prozent (9,2 Mrd. Euro) zu.

Auf Ebene der Gemeinden und Gemeindeverbände wuchs der Schuldenstand gegenüber dem Jahresende 2020 um 0,5 Prozent bzw. 750 Mio. Euro auf nun 134,05 Mrd. Euro (1.742 Euro/Einwohner) an. Die Entwicklung verlief aber regional unterschiedlich: Während die Schulden statistisch vor allem in den Gemeinden und Gemeindeverbänden in Baden-Württemberg (+7,6 Prozent), Schleswig-Holstein (+5,8 Prozent) und Hessen (+2,5 Prozent) anstiegen, gingen sie insbesondere im Saarland (-7,9 Prozent), in Brandenburg (-5,0 Prozent) und Sachsen (‑4,7 Prozent) zurück. Der Rückgang der kommunalen Verschuldung im Saarland ist im Wesentlichen auf den Saarlandpakt, in dessen Rahmen seit dem 1. Januar 2020 bis zum 30. September 2021 insgesamt 546,4 Mio. Euro an kommunalen Kassenkrediten vom Land übernommen wurden, zurück.

Der kommunale Kassenkreditbestand beträgt zum Ende des dritten Quartals 2021 insgesamt 32,106 Mrd. Euro. Die Wertpapierschulden belaufen sich zum 3. Quartal 2021 auf insgesamt 3,0 Mrd. Euro. Die kommunalen Investitionskredite hatten zuletzt ein Volumen von 98,944 Mrd. Euro. [mehr]

24.02.2022