D21-Digital-Index 2024/25 stellt digitale Resilienz in den Fokus
Der im März veröffentlichte Digital-Index 2024/25 der Initiative D21 gibt Einblicke in die aktuelle Lage der digitalen Transformation der Gesellschaft. Dabei wird beleuchtet, welche Rolle die Digitalisierung bei der Bewältigung der politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen, wie dem Fachkräftemangel, dem Ankurbeln der Wirtschaft, der Spaltung in der Gesellschaft sowie beim kritischen Umgang der Bürger mit digitalen Informationen einnimmt und wo Deutschland hier steht. Deutlich wird insbesondere die digitale Kluft in der Gesellschaft: Während 36 Prozent der Bürger zu den Digitalen Profis zählen, die kompetent mit dem Wandel umgehen, zählen 15 Prozent zu den Digitalen Vermeidern, die kaum oder gar nicht an der Digitalen Gesellschaft teilnehmen. Die Studie macht Vorschläge, um dieseKluft zu überwinden und Grundlagen für eine resiliente, digitale Zukunft zu legen.
Die Kernergebnisse der Studie sind:
- Beschäftigte unterschätzen den Einfluss und die transformative Kraft Künstlicher Intelligenz.
- Digitale Resilienz der Menschen bleibt ausbaufähig: Nur 63 Prozent der Menschen in Deutschland sind gut auf den digitalen Wandel vorbereitet und verfügen über ausreichend „digitale Resilienz“.
- Digitale Basiskompetenzen auf zu niedrigem Niveau: Derzeit verfügen in Deutschland weiterhin lediglich 49 Prozent über grundlegende digitale Kompetenzen.
- Weiterbildungslücke gefährdet Zukunft der Arbeitswelt: 63 Prozent der Erwerbstätigen benötigen bereits heute digitale Kompetenzen in ihrem Beruf – unabhängig von Branche und Tätigkeit. Gleichzeitig hinkt die formale Weiterbildung hinterher.
- Wissen und lebenslanges Lernen zu digitalen Themen unerlässlich für die Wettbewerbsfähigkeit: 65 Prozent der Bürger*innen haben sich in den vergangenen zwölf Monaten informell Wissen angeeignet. Formale Weiterbildungsangebote nutzen hingegen nur 20 Prozent. Doch es fehlt an der Vermittlung komplexerer Fähigkeiten.
Handlungsempfehlungen
Die Studie leitet aus ihren Erkenntnissen konkrete Maßnahmen ab, die dazu beitragen sollen, mit der Stärkung digitaler Kompetenzen die deutsche Wirtschaft und ihre Innovationskraft anzutreiben und Bildungsoffensiven schon in der Schule zu integrieren.
- Nationale digitale Kompetenzoffensive: Eine kontinuierliche Lern- und Weiterbildungskultur, um Deutschland digital souverän und wettbewerbsfähig zu machen. Dies beginnt in den Schulen, welche von Anfang an digitale Fähigkeiten vermitteln müssen, während Berufstätige sowie ältere Generationen stärker durch vielfältige Weiterbildungsangebote erreicht werden.
- Souveräner und sicherer Umgang mit digitalen Tools: Mehr Kompetenzen zu Cybersicherheit und dem kritischen Umgang mit digitalen Informationen durch eine Koordinierungsstelle für Bürger*innen
- Beschäftigte für den Einsatz Künstlicher Intelligenz vorbereiten: Mehr Transparenz zu den transformativen Folgen des Einsatzes und gezielter Weiterbildung, um die Beschäftigten auf anstehende Veränderungen vorzubereiten und ihnen realistische Perspektiven zu eröffnen.
- Gezielte Förderung benachteiligter Gruppen: Ältere Menschen und Personen mit geringer Bildung oder niedrigem Einkommen benötigen zusätzliche Unterstützung, um mit dem digitalen Wandel mitzuhalten und von dessen Chancen zu profitieren.
Hintergrund
Der D21-Digital-Index 2024/25 ist das jährliche Lagebild der Initiative D21 zur Digitalen Gesellschaft in Deutschland. Die Studie beleuchtet umfassend die Bereiche digitale Kompetenzen, digitale Resilienz, Arbeitswelt und Wertschöpfung, KI sowie den Einfluss digitaler Technologien auf Demokratie und Teilhabe. Der D21-Digital-Index 2024/25 ist eine repräsentative Studie der Initiative D21, durchgeführt von Kantar.
Weitere Informationen:
Der D21-Digital-Index ist unter initiatived21.de/presse/d21-digital-index abrufbar.