Start des Bundesprojekts „Zukunftsraum Demografie“
Das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend initiierte in den vergangenen Jahren diverse Modellprojekte im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel in Kommunen. Nun ist das neuste Projekt namens „Zukunftsraum Demografie“ gestartet.
Um die eigenen Potenziale zu erkennen und zu nutzen, ist es wichtig, dass Kommunen voneinander lernen können. Hier setzt der „Zukunftsraum Demografie“ an. Er ist das erste bundesweite Netzwerk für alle, die den demografischen Wandel in den Kommunen aktiv gestalten. Der Zukunftsraum richtet sich an Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Landrätinnen und Landräte, Ortsvorstehende sowie Mitarbeitende aus der kommunalen Verwaltung – unabhängig von Gemeindegröße oder Ausgangslage. Ziel des Projektes ist es, den aktuellen Herausforderungen einer sich verändernden Gesellschaft gemeinsam und engagiert zu begegnen und gleichwertige Lebensverhältnisse und Teilhabe für alle zu ermöglichen.
Der „Zukunftsraum Demografie“ ermöglicht im konkreten Austausch und vermittelt Kontakte. Eine digitale Plattform bündelt alle Facetten des Themas und fördert die interkommunale Zusammenarbeit. Neben dem digitalen Austausch finden jährliche Vernetzungstreffen in Präsenz statt. Außerdem werden wichtige Impulse gesetzt, indem regelmäßige Online-Seminare fachlichen Input aus Wissenschaft und Praxis bieten. Das hiesige Projekt vermittelt und ermöglicht Beratung. Mitglieder des Netzwerks haben exklusiven Zugang zu einer Mikroförderung von bis zu 5.000 Euro pro Jahr und Kommune, um erfahrene Expertinnen und Experten zu beauftragen, die sie bei der Bewältigung demografischer Herausforderungen vor Ort unterstützen. Die Initiative des Bundesministeriums baut zudem Kompetenzen aus. Dies geschieht ab Herbst 2025 mithilfe eines modular aufgebauten E-Learning-Kurses zum Themenfeld Demografie. Durch interaktive Elemente und praxisnahe Beispiele wird Wissen anschaulich vermittelt und ist direkt in den Alltag übertragbar. Nutzende entscheiden selbst, welche Inhalte sie wann und in welchem Umfang bearbeiten – ganz nach ihren individuellen Interessen und Bedürfnissen. Durch ein stetig wachsendes Demografie-Wiki, welches Praxis- und Erfahrungswissen in Form von Leitfäden, Methoden und Best-Practice-Dokumentationen bündelt, werden breitgefächerte Erfahrungen zugänglich gemacht. Dank einer als lernend angelegten Projektstruktur und einem systematischen Monitoring passt sich der „Zukunftsraum Demografie“ flexibel an die Bedarfe der Nutzenden an. Die Mitglieder des Netzwerks werden in die Weiterentwicklung der digitalen Plattform miteinbezogen.
Der „Zukunftsraum Demografie“ wird vom Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Die Geschäftsstelle ist im Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. angesiedelt. Das Projekt basiert auf den Erfahrungen der Modellprojekte „Demografiewerkstatt Kommunen“ (DWK, 2016-2020) und „Zukunftswerkstatt Kommunen – Attraktiv im Wandel“ (ZWK, 2021-2024). Es ist Bestandteil des gesamtdeutschen Fördersystems für strukturschwache Regionen, das im Rahmen der Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ entwickelt wurde.
Die Registrierung ist kostenlos möglich auf der Website www.zukunftsraum-demografie.de.
Anmerkung:
In Sachsen-Anhalt ist die demografische Entwicklung derzeit geprägt von einer alternden Bevölkerung und einer rückläufigen Geburtenrate. Viele Kommunen stehen vor Herausforderungen, ihre Infrastruktur und Dienstleistungen an die veränderten Bevölkerungsstrukturen anzupassen. Während einige Städte und Gemeinden versuchen, durch gezielte Maßnahmen junge Familien anzuziehen, kämpfen andere mit dem Abwanderungstrend, der die Bevölkerungszahlen sinken lässt. Insgesamt ist die demografische Entwicklung ein zentrales Thema für die Zukunftssicherung der Kommunen in Sachsen-Anhalt, da sie maßgeblich die wirtschaftliche und soziale Stabilität beeinflusst. Vor diesem Hintergrund bietet das bundesweite Projekt durch seine weitreichende Vernetzung von Wissen und Erfahrungswerten, kombiniert mit Schulungs- und Förderungsmöglichkeiten wertvolle Chancen, der demografischen Entwicklung in unserem Bundesland gerecht zu werden.