Erste Ergebnisse der Studie „Mobilität in Deutschland 2023“
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat in einer Veranstaltung am 25./26. März 2025 die ersten Ergebnisse der neu aufgelegten Studie „Mobilität in Deutschland 2023“ (MiD) vorgestellt. Zwischen Mai 2023 und Juni 2024 wurden dafür über 218.000 Haushalte und rund 420.000 Personen in ganz Deutschland zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt, die nach einem Zufallsverfahren überwiegend auf Basis von Einwohnermelderegisterdaten ausgewählt wurden. Die Ergebnisse bilden sowohl national als auch regional eine zentrale Grundlage für die Verkehrsplanung. Sie sollen Politik und Verwaltung bei verkehrspolitischen Entscheidungen unterstützen.
Die Studie stellt die erste bundesweit repräsentative Positionsbestimmung zur Alltagsmobilität in Deutschland nach den außergewöhnlich dynamischen, teils von Brüchen geprägten letzten Jahren dar:
- nach Verabschiedung der Klimaschutzgesetze,
- nach der Corona-Pandemie,
- nach der durch den russischen Angriffskrieg beschleunigten Energie- und Antriebswende sowie
- nach Einführung des Deutschland-Tickets.
Zentrale Ergebnisse
- Die Verkehrsleistung ist im Befragungszeitraum 2023/2024 niedriger als zum Zeitpunkt der Vorgängerstudie 2017, mit täglich bundesweit rund 250 Millionen zurückgelegten Wegen (-3 Prozent) und 3.000 Millionen Km Wegstrecke (-7 Prozent). Ausschlaggebend hierfür ist ein Rückgang des motorisierten Individualverkehrs (MIV).
- Auch die Entwicklung der Verkehrsmittelanteile an den zurückgelegten Wegen (der sogenannte Modal-Split) zeigt einen leichten Rückgang beim MIV und leichte Steigerungen beim Wegeanteil des ÖPNV (10 Prozent der Wege in 2017 auf 11 Prozent in 2023) sowie Stabilität im Radverkehr (11 Prozent). Der Fußverkehr erlebt eine Renaissance und hat die höchsten Zuwächse (22 Prozent in 2017 auf 26 Prozent in 2023).
- Im ländlichen Raum bleibt das Auto für nahezu alle Verkehrsteilnehmer unverzichtbar. Mehr als 60 Prozent der Wege entfallen auf den MIV.
- In Städten nimmt die Nutzung von Fahrrädern und Fußwegen zu, während die Dominanz des Autos abnimmt. 31 Prozent der Wege legten die Bewohner der großen Metropolen zu Fuß zurück – fast so viele wie mit dem MIV (33 Prozent).
- Das Fahrrad erreicht in den Metropolen einen Wegeanteil von 15 Prozent, Bus und Bahn von 21 Prozent.
- Der Radverkehr profitiert außerdem von einer immer größeren Zahl an elektrisch unterstützten Rädern (Pedelecs). Deren Anteil hat zugenommen und macht bundesweit mittlerweile ein Drittel der Fahrrad-Kilometer aus. Die Fahrradflotte wächst von 75 Millionen Rädern in 2017 auf 80 Millionen Räder in 2023, davon mittlerweile ein Viertel mit Elektromotor.
- Gleichzeitig hat das Deutschlandticket den ÖPNV wesentlich dabei unterstützt, coronabedingte Nachfrageeinbußen zu überwinden. Die Einführung hat die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel deutlich erhöht. In den Metropolen nutzen 40 Prozent, in den ländlichen Räumen immerhin noch ein Viertel der zumindest gelegentlichen ÖPNV-Nutzer das Deutschlandticket.
Weitere Informationen:
Zu den Ergebnissen hat das BMDV einen Kurzbericht - MiD 2023 vorgelegt.
Näher Informationen zur MiD 2023 und den Ergebnissen finden Sie hier: https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/G/mobilitaet-in-deutschland.html.
Wichtige Dokumente sind unten am Ende der Internetseite unter „weiterführende Informationen“ abrufbar. Dort sollen sukzessive nun auch die einzelnen Ergebnisberichte zur MiD 2023 bereitgestellt werden.