Landkreise investieren in Digitalisierung und fordern im Gegenzug deutlich schlankere Antragsverfahren

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Pressemitteilung

Die elf Landkreise erörterten im Rahmen ihrer 119. Landräte-Konferenz am 11./12. Dezember 2025 in Barleben, Landkreis Börde, die zukünftige Umsetzung des Infrastruktur-Sondervermögens insbesondere mit Blick auf Investitionen in IT-Infrastruktur, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Neben dem zukünftigen Sondervermögen des Bundes können die elf Landkreise auf weitere Finanzmittel zurückgreifen, die Ihnen von Ministerium für Infrastruktur und Digitales für gemeinsame Digitalisierungsprojekte zur Verfügung gestellt wurden. Sie ermöglichen den Landkreisen, gemeinsam und arbeitsteilig zukunftsweisende Innovationsideen zunächst in Form von Projekten bis Ende 2026 umzusetzen.

Der gastgebende Landrat Martin Stichnoth, Landkreis Börde, führte aus: „Wir haben eine gemeinsame Projektstruktur geschaffen, die es uns ermöglicht, arbeitsteilig nach dem Prinzip ‚Einer für Alle‘ Digitalisierungsprojekte mit Nutzen für alle elf Landkreise in Sachsen-Anhalt umzusetzen. Im Rahmen dieser Projektstruktur werden wir konkrete Vorschläge für moderne Verwaltungsprozesse, gemeinsame Fachverfahren und IT-Anwendungen, die Einbindung von KI, die Nutzung von Cloud-Computing u.v.m. erarbeiten.“ Im Landkreis Börde werde im Rahmen dieser gemeinsamen Arbeitsstruktur das Thema KI betrachtet.

Christian Tylsch, Landrat des Landkreises Wittenberg und wie Martin Stichnoth Mitglied des Präsidiums des Landkreistages Sachsen-Anhalt, wies darauf hin, dass aus diesen Digitalisierungsprojekten mit Beginn der neuen Legislaturperiode des Sachsen-Anhalter Landtages neue Aufgaben der Landkreise erwachsen, die in einem zukünftigen Landeshaushalt auch mit entsprechenden Finanzmitteln für die Kreisebene unterlegt werden müssen: „Erforderlich ist eine eigene finanzielle Zuweisung für Digitalisierungsinvestitionen, damit auch nach der Projektphase dauerhaft Informationssicherheit gewährleistet, Fachverfahren modernisiert und KI-Lösungen in den Behördenalltag integriert werden können. Auf diese Weise kann eine schlanke, effiziente und schnelle Verwaltung für die Bürgerinnen und Bürger umgesetzt werden.“

Abschließend betonte Prof. Dr. Ariane Berger, Geschäftsführendes Präsidialmitglied des Landkreistages Sachsen-Anhalt, dass aus den geschilderten Digitalisierungsprojekten zugleich konkrete Vorschläge für eine moderne und bürokratiearme Verwaltung erwachsen werden: „Digitalisierung von Verwaltung allein macht unsere Verwaltung noch nicht nutzerfreundlicher und auch nicht kostengünstiger. Ganz entscheidend kommt es darauf an, dass wir die Regelungsdichte in allen Verwaltungsbereichen drastisch reduzieren. Antragsverfahren müssen deutlich verschlankt und teilweise sogar vollständig abgeschafft werden.“

V. i. S. d. P.:

Landkreistag Sachsen-Anhalt, Albrechtstraße 7, 39104 Magdeburg
Geschäftsführerin Prof. Dr. Ariane Berger, Telefon: 0391/5653110 u. 01511/443848

12.12.2025