Bürgerbefragung öffentlicher Dienst - Vertrauen in den Staat stark gestiegen
Eine am 02.09. d. J. veröffentlichte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Deutschen Beamtenbundes (DBB) zeigt, dass das Vertrauen der Menschen in Deutschland in die politischen Institutionen stark gestiegen ist. Der Anteil der Bürgerinnen und Bürger, die den Staat als fähig zur Erfüllung seiner Aufgaben ansehen, wuchs im Vergleich zum vergangenen Jahr deutlich.
Aktuell finden 56 Prozent der Deutschen, dass der Staat seine Aufgaben erfüllt. Im letzten Jahr war nur rund ein Drittel der Bundesbürger (34 Prozent) der Ansicht, dass der Staat in der Lage sei, seine vielfältigen Aufgaben zu erfüllen. Die Corona-Pandemie hat den Staat in diesem Jahr vor neue Herausforderungen gestellt, die zu einem deutlichen Vertrauenszuwachs zu den meisten politischen Institutionen geführt haben. So ist der Anteil derjenigen, die meinen, der Staat sei in der Lage, seine vielfältigen Aufgaben zu erfüllen, deutlich um 22 Prozent auf 56 Prozent gestiegen.
Die Mehrheit der Befragten (44 Prozent) glaubt, dass es keine Veränderung bei der Leistungsfähigkeit des öffentlichen Dienstes gibt. Eine Minderheit der Befragten (17 Prozent) ist der Auffassung, dass die Leistungsfähigkeit des öffentlichen Dienstes im Vergleich zu den letzten Jahren größer geworden ist. 32 Prozent meinen, die Leistungsfähigkeit des öffentlichen Dienstes ist geringer geworden.
22 Prozent der Befragten die der Ansicht sind, der Staat sei überfordert, begründen dies vor allem mit einer Überforderung bei den Aufgaben in der Schul- und Bildungspolitik. Im Jahr 2019 waren es noch 24 Prozent. 20 Prozent denken dies von den Herausforderungen im Zusammenhang mit der Asyl- und Flüchtlingspolitik (im Jahr 2019: 19 Prozent).
Nach Auffassung des Deutschen Städte und Gemeindebundes (DStGB) zeigen diese Zahlen, dass das Krisenmanagement während der Corona-Pandemie das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit des Staates und seiner Institutionen gestärkt hat. Dieses Ergebnis wird auch durch eine kürzlich erschienene R+V-Langzeitstudie „Ängste der Deutschen“ bekräftigt. Insbesondere der Kommunalpolitik ist es nach der vom DBB im Auftrag gegebenen Umfrage gelungen, das Vertrauen in die Funktionsfähigkeit in der Corona-Krise wiederherzustellen - sei es durch die Notfallbetreuung in der Kindertageseinrichtung, das Aufrechterhalten des Lebens im Ort oder vielen anderen Bereichen. Das weiterhin hohe Misstrauen im Bereich der Bildungs- und Schulpolitik zeigt allerdings auch, dass bestehende Probleme in Bezug auf die Ausstattung der Schulen durch die Pandemie eher verschärft worden sind. Hier braucht es langfristige Lösungen, an denen der Bund, das Land und die Kommunen als Schulträger gemeinsam arbeiten müssen. Die Ergebnisse der Forsa-Bürgerbefragung des DBB können unter www.dbb.de abgerufen werden.