Neue Informationsstelle zum Fahrradparken
Am 01.07.2021 hat die neue Informationsstelle „Fahrradparken an Bahnhöfen“ ihre Arbeit aufgenommen. Sie will Kommunen und andere interessierte Akteure bei der Einrichtung von Fahrradabstellmöglichkeiten an Bahnhöfen unterstützen.
Die Informationsstelle wird von der DB Station&Service AG betrieben und vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen des Sonderprogramms „Stadt und Land“ finanziert. Auf den Erfahrungen der Bike+Ride-Offensive des Bundesumweltministeriums sollen hierbei aufgebaut werden. 2,3 Mio. Euro stehen dafür zunächst bis 2023 bereit. Ziel ist es, mit modernen Radabstellanlagen die Attraktivität der Radverkehrsinfrastruktur zu steigern und damit mehr Menschen zum Umstieg auf das Rad zu bewegen. Außerdem sollen die zwei umweltfreundlichen Verkehrsmittel Rad und Bahn besser verknüpft werden.
Aufgaben der Informationsstelle
Die Anlaufstelle bündelt Informationen, berät und gibt Know-How aus der Praxis weiter. Sie wird einen Internetauftritt und eine Hotline einrichten. Informiert werden soll u. a. zu:
- baulichen und gestalterischen Umsetzungsmöglichkeiten,
- der Anzahl jeweils notwendiger Abstellplätze,
- technischen Lösungsmöglichkeiten v. a. mit Blick auf Schließanlagen,
- Betreiberkonzepten,
- verkehrlicher Anbindung,
- eigentums- und genehmigungsrechtlichen Fragestellungen,
- dem aktuellen Angebot an Abstellanlagen einschließlich Best-Practice-Beispielen,
- der aus der Umsetzung resultierenden Verkehrsverlagerung einschließlich des Klimanutzens sowie
- Finanzierungsmöglichkeiten.
Außerdem soll es regelmäßige Informationsveranstaltungen, Vor-Ort-Besuche und die Durchführung einer Fachkonferenz zum Thema „Fahrradparken an Bahnhöfen“ im Jahr 2022 geben. Die Informationsstelle beabsichtigt darüber hinaus, im nächsten Jahr eine Potenzialstudie mit Aussagen zu möglichen Standorten, Best-Practice-Lösungen sowie den sich daraus ergebenden Handlungshilfen zu veröffentlichen.
Förderung von Fahrradparken im Rahmen des Sonderprogramms „Stadt und Land“
Die Bereitstellung moderner Abstellanlagen für Fahrräder wird auch im Rahmen des Fahrradinfrastruktur-Sonderprogramms „Stadt und Land“ gefördert. Von den Ländern und Kommunen wurden insgesamt in dem Programm bereits Anträge für 433 Maßnahmen eingereicht (Stand 09.06.2021). 321 Maßnahmen wurden bisher als förderfähig bestätigt, mit einem Finanzhilfevolumen in Höhe von rund 175 Mio. Euro. Darunter sind auch 3.557 Fahrradbügel, 188 Stellplätze in Fahrradboxen sowie 1.566 Stellplätze in Fahrradparkhäusern.
Anmerkung:
Mit der Informationsstelle gibt es eine neue Anlaufstelle für Kommunen, um bei der Entwicklung, Förderung und Koordinierung besserer Abstellmöglichkeiten an Bahnhöfen Unterstützung zu erhalten. Wichtig ist hierbei, dass auf den gesammelten Erfahrungen der weiterhin laufenden Bike+Ride-Offensive des Bundesumweltministeriums (ebenso angesiedelt bei DB Stationen & Service) aufgebaut wird. Gerade die Koordinierung im DB-Konzern bei der Frage der Flächeninanspruchnahme ist von besonderer Bedeutung. So wurden im Rahmen der Bike+Ride-Offensive beispielsweise Muster-Gestattungsverträge erstellt. Um die notwendige Anzahl von schätzungsweise 1,5 Mio. zusätzlichen Abstellmöglichkeiten an Bahnhöfen zu erreichen, braucht es jetzt skalierbare Modelle. Ziel muss sein, auch in kleineren Kommunen unbürokratisch und mit hohen Fördersätzen Abstellmöglichkeiten an den Bahnhöfen zu schaffen. Hierzu bedarf es letztlich auch einer Verstetigung des Programms „Stadt und Land“ nach 2023 sowie bereits kurzfristig zusätzlicher Mittel für den Bau von Fahrrad-Abstellanlagen an Bahnhöfen aber auch weiteren Verknüpfungspunkten des ÖPNV.